Sichere Anreise – So vermeidet ihr Übermüdung am Steuer

1. Dezember 2017

Bevor wir nach Schleswig-Holstein gezogen sind, bedeutete jeder Dänemarkurlaub für uns ca. 6 – 8  Stunden Fahrtzeit. Mit ungeplanten Behinderungen natürlich noch deutlich länger. Wer noch keine Erfahrungen mit langen Autofahrten hat, dem möchte ich unsere Hinweise ans Herzen legen, damit ihr sicher am Ziel ankommt ;)

Um Stau zu vermeiden oder einfach früher am Ziel zu sein, fahren viele Urlauber oft sehr früh los. Das bedeutet dann nicht selten eine verkürzte Nacht und einen veränderten Schlafrhythmus. Besonders auf geraden Autobahnen und Landstraßen wird es dann schnell monoton und die Augenlieder werden schwer. Leider gehören Übermüdung und Sekundenschlaf in Deutschland mit zu den häufigsten Unfallursachen, was immer noch sehr unterschätzt wird. Mein Rat an Euch: Versucht daher die Fahrt nicht gleich mit Stress zu beginnen.

Ich kann es nur noch einmal betonen, wenn ihr länger unterwegs seid, spielt nicht den World Strongest Man bzw. Woman und zeigt wie lange ihr durchhalten könnt. Ihr habt nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren, wenn ihr während der Fahrt einen Sekundenschlaf habt oder ganz einschlaft. Hört auf euren Körper und steuert den nächsten Parpkplatz an

Was hilft gegen Müdigkeit am Steuer?

  • Alle 2 Stunden (oder früher) eine Pause einlegen
  • Vertretet euch an der frischen Luft die Beine, um den Kreislauf in Schwung zu bringen
  • Macht ein paar Übungen, wie Kniebeugen, Hock-Streck-Sprünge, Hampelmänner, auf der Stelle locker laufen oder zwischen Ferse und Zehen hin und her wippen
  • Achtet darauf ausreichend zu trinken. Ein kleiner Snack wie ein Banane liefert euch wichtige Energie
  • Macht ein Nickerchen von 20 bis max. 30 Minuten. Das beste Mittel gegen Müdigkeit ist tatsächlich Schlaf.
Tipp
Wenn ihr die Pause für einen Kurzschlaf von 20 Minuten nutzt, dann trinkt direkt vor dem Schlafen einen Kaffee. Das Koffein verhindert nicht das Einschlafen, denn es wirkt erst nach ca. 30 Minuten. So hilft euch der Kaffee nach dem Nickerchen besser wach zu werden. ;)

Mit der Pause kehrt dann auch die Konzentration wieder zurück. ;)

Ein weiterer Tipp ist von mir ist, dass man auch als Beifahrer etwas zur Sicherheit beitragen kann, indem man den Fahrer im Auge behält. Auf die folgende Symptome sollte man als Fahrer und Beifahrer achten. Sie weisen auf eine Übermüdung hin:

  • häufiger Lidschlag
  • Augenreiben
  • Frösteln
  • häufiges Gähnen
  • Trockener Mund
  • Verminderte Reaktionsfähigkeit
  • höhere Risikobereitschaft
  • auffällige Fehler beim Fahren

Sobald ihr bemerkt, dass die Müdigkeit zurückkehrt, solltet ihr sofort den nächsten Park- oder Rastplatz aufsuchen. Reicht die normale Pause nicht aus, sollte sich der Fahrer etwas Schlaf gönnen. Kalkuliert besonders bei sehr langen Strecken solche Pausen mit ein. Es gilt die alte Devise, lieber etwas später ankommen, als überhaupt nicht. Ich schließe meine Augen meist für 15 – 30 Minuten und es hilft spürbar dabei, wieder konzentriert auf die Autobahn oder Landstraße zu fahren. In den kalten Monaten haben wir 2 Decken dabei, damit keiner während der Pause frieren muss.

Da wir beide einen Führerschein besitzen, machen wir regelmäßig einen Fahrerwechsel. Derjenige der dann nicht fährt, kann sich in der Zeit ein wenig ausruhen, um so die Auszeit sinnvoll zu nutzen. Für diese Zwecke haben wir uns ein dänisches Nackenkissen besorgt. :) Das ist viel bequemer und vermeidet Verspannungen.

Abwechslungsreiche Pausen

Generell rate ich natürlich dazu bei einer langen Strecke regelmäßig einen Fahrerwechsel zu machen. Zwischendurch liebe ich es aber auch, die süßen, kleinen, dänischen Rastplätze anzufahren. In Dänemark gibt es verschiedene Arten von Rastplätzen: eine Haltebucht direkt an der Landstraße, mit Tankstelle und Restaurant und letztlich solche, die eine Toilette und Picknickbänke haben. Ich fahre am Liebsten die Plätze mit Picknickbänken an, die finde ich besonders gemütlich.

Eine Pause kann natürlich auch mal ganz anders genossen werden: Je nach Reiseroute steuern wir unterwegs gerne mal interessante Punkte an. So haben wir eine Pause bei der der Trøjborg eingelegt. Es handelt sich dabei um die Ruine eines Wasserschlosses westlich von Visby in Dänemark. Hier gibt es auch einen kleinen Parkplatz mit Toilette.

Trøjborg Ruine

Trøjborg Ruine – Adresse: Trøjborgvej, 6261 Tønder, Dänemark

Weiter westlich, direkt an der Nordsee befindet sich der Strand Hjerpsted. Ein schöner Steinstrand mit mit einer fantastischen Aussicht. Hier gibt es auch einen kostenlosen Parkplatz mit Toilette.

Hjerpsted

Hjerpsted – Adresse: Skiffervej 1, 6280 Højer, Dänemark

Ein weiteren Tipp habe ich noch für euch, und zwar Annies Kiosk nicht weiter von der Grenze entfernt. Hier sind die HotDogs besonders lecker und  man kann sie bei einer super Aussicht genießen. Direkt gegenüber befindet sich der Strand mit Ausblick auf die Ochseninseln und die deutsche Seite der Flensburger Förde.

Fjordvejen

Direkt gegenüber von Annies Kiosk – Adresse: Fjordvejen 67, 6340 Kruså, Dänemark

Je nach Strecke und Startzeit kann eine Übernachtung durchaus sinnvoll sein. Es lässt sich immer eine günstige Übernachtungsmöglichkeit auf der Strecke finden. Natürlich könnt ihr auch versuchen mit mehreren Pausen ohne eine Übernachtung fahren, jedoch sind die meisten dann bei der Ankunft völlig K.O. und total gestresst. Wer will schon so in den Urlaub starten? :(

Übrigens, sich nur mit Kaffee oder Energy-Drinks wach zu halten ist ein Spiel mit dem Feuer, denn die Wirkung ist nur von kurzer Dauer und die Müdigkeit kehrt dann um so heftiger zurück. Auch das laute Radio und das geöffnete Fenster sind keine Hilfe! Aus diesem Grund mein Rat an euch, wenn die Konzentration nachlässt, sofort eine Parkmöglichkeit ansteuern und eine Pause einlegen.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Reise nach Dänemark.

Kærlig hilsen

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