Ein Tag im Nordsøen Oceanarium

15. März 2017

Was macht man an einem verregneten Tag in Dänemark? Es sich mit einem Buch gemütlich machen, shoppen gehen oder einen Ort besuchen, wo es nicht regnet? Wir entschieden uns damals für Letzteres und besuchten, während unseres ersten Urlaubs im Norden Dänemarks, das Nordsøen Oceanarium in Hirtshals. 

Mit einer Fläche von 10.000 m2 Innenanlagen, 5000 m2 Außenanlagen sowie 70 Aquarien, 6.500 Fischen und anderen Meerestieren, ist das Nordsøen Oceanarium das größte Aquarium Nordeuropas. Hier dreht sich alles um das maritime Leben in der Nordsee.

Im Mittelpunkt steht ein wirklich riesiger Tank. Auf einer Seite reicht der Einblick fast komplett vom Boden, bis zur Oberfläche. Es tummeln sich dort viele verschiedene Meeresbewohner und es wird von Fischschwärmen besiedelt, die dort ihre Bahnen ziehen. Auf dem Grund liegt sogar ein altes Schiffswrack, in dem sich einige der Meeresbewohner verstecken. 

Während wir die Fischschwärme, Meeraale und Seewölfe beobachten, taucht ein Hai aus den dunklen Tiefen des Beckens auf. Beeindruckend! Im selben Moment taucht plötzlich ein riesiger runder Fisch auf. Ein Mondfisch! WOW, solch einen Fisch hatte ich noch nie gesehen. Die urzeitlich aussehenden Mondfische können bis zu 3 Meter groß und 300kg schwer werden.

Als sich langsam die Tribüne füllte, setzten uns ebenfalls in eine der Sitzreihen, um uns die Fütterung um 13.00 Uhr anzusehen (Mehrmals täglich finden Fütterungen durch einen Taucher statt. ). Diese “Show” war besonders für die Teilnehmer einer deutschen Klassenfahrt interessant. Ein Taucher inkl. Helmkamera und Mikro steigt ins Becken und füttert die Bewohner. Auf Monitoren kann man die Perspektive des Tauchers sehen und die riesigen Tiere aus nächster Nähe sehen. Angelockt durch das Futter tummeln sich jetzt sämtliche Bewohner des Beckens direkt vor der Scheibe. Ein zweiter Mitarbeiter gab von außen weitere Kommentare. Leider haben wir nichts verstanden, da es komplett auf Dänisch war, aber es hat sich trotzdem gelohnt.

 

Im Anschluss sahen wir uns den Rest des Ozeanariums an. Es gibt sehr viele Aquarienbecken, virtuelle Stationen, wo unterschiedliche Tierarten oder geographische Phänomene sehr anschaulich erklärt werden, wie z.B. die unterschiedlichen Lebensräume der Meerestiere wie die Mole vor Hirtshals, ein Schiffswrack. Es gibt viele Informationstafeln, die auch multimediale Inhalte (z. B. Videos) bereithalten. Gezeigt und erklärt wird alles, was mit dem Ökosystem Meer zu tun hat. Flora und Fauna werden in ihrer Vielfältigkeit und Einzigartigkeit gezeigt.

Es ist uns gar nicht möglich alle die verschiedenen Stationen hier aufzuzählen, was vielleicht auch gar nicht notwendig ist. Es sei noch erwähnt, dass es auch allerlei zum Anfassen gibt. So kann man zum Beispiel in offenen Berührungsbecken mit Schollen, Rochen und Einsiedlerkrebsen auf Tuchfühlung gehen. An Mikroskopen können unterschiedliche Fischhäute und -schuppen aufs genaueste untersucht werden, und wer möchte kann auch mit einem großen Schiff auf der Kommandobrücke auf die Nordsee fahren.

Um 15.00 Uhr stand die Robbenfütterung an. Diese findet außerhalb des Gebäudes statt. Was hat sich mal wieder gezeigt?! Wenn es etwas zu fressen gibt, sind sie alle gleich. Die Robben mussten sich aber beeilen, die Fische zu bekommen, weil sonst die Möwen die Gelegenheit genutzt haben. Kaum waren die Mitarbeiter mit den Fischeimern am Becken, schon kreiste ein großer Schwarm Möwen. Das Freiluft-Robbengehege kann man aus mehreren Perspektiven durch Glasscheiben beobachten. So führt zum Beispiel ein Glastunnel unter den Becken lang, sodass man sich die Tiere quasi von unten ansehen kann und seitlich gab es die Möglichkeit, den Tiere zuzusehen. Besonders lustig fand ich eine richtig dicke Robbe. Wenn die Ihre Nase aus dem Wasser gehalten hatte, sah sie aus wie eine Boje.

Es ist definitiv für einen Besuch mit Kindern geeignet. Im Gebäude und außerhalb gibt es viele Spielecken mit Rutschen und Klettermöglichkeiten. In der Nähe gibt es auch einen großen und gebührenfreien Parkplatz, inklusive Behindertenparkplätzen. Hunde können nicht mit hinein genommen werden. Das Gebäude ist behindertengerecht eingerichtet und wer auf einen Helfer angewiesen ist, kann diese Person kostenlos mitnehmen. Rollstühle und Kindersportwagen können nach vorheriger Reservierung genutzt werden.

Tipp: Seit 2016 kann man das Skelett eines Finnwals im Nordsee Ozeanarium bestaunen. Der 17.4 Meter lange Finnwal wurde am Dienstag, 23. Februar 2016 am Strand in Blokhus tot aufgefunden. Im Laufe des Frühjahres und Sommers, wurden die Knochen des Wales gesäubert und zusammengesetzt. Außerdem gibt es Infos darüber, warum der Finnwal starb  zu den Walen im Allgemeinen.

Alle weiteren Informationen, wie Preise, Öffnungszeiten, Tagesprogramm usw. findet ihr auf der offiziellen Webseite unter: www.nordsoenoceanarium.dk

Wer mal da oben in der Nähe ist: Angucken!

Habt ihr noch gute Tipps für schöne Aquarien? Dann immer her damit.

  • Antworten
    Meermond
    30. April 2017 at 22:14

    Während der Fütterung der Mondfische wird hauptsächlich die Besonderheit des größten Knochenfisches erklärt. Die weitere Plauderei ist typisch dänisch und soll den Genuss des Schwimmens mit dem Tier untermalen.
    Venlige hilsner,
    Meermond

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